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Daniel Wilhelm

CEO

Ihr 3D-Messtechnik Spezialist für taktile Messtechnik.

Aktualisiert am 06.08.2024 - Lesedauer: ca. 1 Minute

Gestaltabweichungen nach DIN 4760

Die DIN 4760 definiert die möglichen Abweichungen eines Werkstücks von seiner geplanten Form, welche beispielsweise durch

festgestellt werden können.

Die Norm unterscheidet dazu in sechs Ordnungen der Gestaltabweichung. Die erste bis vierte Ordnung lässt sich mit Anpassung des Produktionsprozesses beeinflussen.

Die fünfte und sechste Ordnung betreffen den molekularen Aufbau des Grundmaterials. Sie sind nur noch über Maßnahmen bei Urformen, Umformen und Veränderung der Stoffeigenschaften beeinflussbar.

din 4760

Die sechs Ordnungen der Gestaltabweichung

Die sechs Ordnungen der Gestaltabweichung sind nach der DIN 4760 folgendermaßen definiert:

1. Ordnung: Formabweichungen
2. Ordnung: Welligkeit
3. Ordnung: Rauheit durch Rillen
4. Ordnung: Rauheit durch Riefen, Schuppen, Schalen oder Kuppen
5. Ordnung: Rauheit in der Struktur des Gefüges
6. Ordnung: Abweichungen im Kristallgitter des Werkstoffs

Formabweichungen

Formabweichungen sind Über- oder Untermaße beim Urformen, Umformen oder Zerspanen des Produkts.

Übermaße lassen sich durch entsprechende Nachbearbeitungen ausbessern. Ein festgestelltes Untermaß bedeutet in der Regel, dass das Produkt nicht mehr gebrauchsfähig gemacht werden kann.

Welligkeit

Welligkeit entsteht meistens durch Fehler beim Walzen oder durch Stauchungen. Chemische oder thermische Prozesse können ebenfalls eine Welligkeit verursachen.

Eine Welligkeit lässt sich nur bedingt nachbearbeiten. Beim Nachwalzen oder Abschleifen der Oberflächenbeschaffenheit kann es leicht zu einer Unterschreitung der gewählten Toleranz kommen. Per Oberflächenmessung kann dies kontrolliert werden.

Rillen

Rillen sind in der Regel Walzfehler. Sie entstehen durch mangelhafte Walzen. Sie prägen ihre Struktur in das Werkstück ein und hinterlassen diesen charakteristischen Fehler. Diese wieder auszugleichen ist ebenso kritisch wie bei der Welligkeit.

Riefen

Riefen entstehen durch Fremdkörper im Walzprozess oder durch Fehler im Grundwerkstoff. Überharte Bleche können beispielsweise beim Umformen Riefen und Risse entstehen lassen.

Rauheit im Gefüge

Eine Rauheit im Gefüge entsteht bei Fehlern im Walz- oder Härteprozess.. Die auf molekularer Ebene auftretenden Rauheiten sind jedoch für die meisten Produktionsprozesse weniger relevant.

Abweichungen im Kristallgefüge

Das Kristallgefüge wird maßgeblich durch die verwendeten Inhaltsstoffe einer Legierung bestimmt. Weitere Faktoren sind Härteprozesse und Veränderung der Oberflächenbeschaffenheit durch Säuren oder Laugen.

Einordnung der Formabweichungen nach DIN 4760

Wie weit die Formabweichungen nach DIN 4760 für den Produktionsprozess relevant sind, hängt von den Toleranzvorgaben des Konstrukteurs ab. Die Oberflächenbeschaffenheit wird daher auf einer Zeichnung mit einer entsprechenden Vorgabe definiert.

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