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Daniel Wilhelm

CEO

Ihr 3D-Messtechnik Spezialist für taktile Messtechnik.

Aktualisiert am 06.08.2024 - Lesedauer: ca. 1 Minute

Immer so glatt wie erforderlich durch die korrekte Oberflächengüte

Metall lässt sich bis zum Spiegelglanz polieren. Damit ist die Rauheit der Oberfläche vollständig beseitigt. Mit einer polierten oder geläppten Oberfläche lassen sich auch engste Toleranzen einhalten. Jedoch ist das Herstellen einer spiegelglatten Fläche sehr aufwendig und macht ein Bauteil entsprechend teuer. In vielen Fällen ist eine maximal glatte Fläche auch nicht erwünscht. Häufig braucht ein Bauteil eine definierte Rautiefe, um das Handling zu verbessern. Die Oberflächenrauheit ist deshalb ein Parameter, der auf der Bauteilzeichnung definiert werden muss.

oberflächenmessung

Definitionen der Oberflächenrauheit

Die Rauheit einer Oberfläche ist messbar. Für ihre Bestimmung stehen genormte Verfahren und Angaben zur Verfügung. Damit ist die Festlegung der Rauheit einer Oberfläche für den Werker gezielt herstellbar.

Die Rauheiten sind in den der Norm EN ISO 25178 beschrieben. Ihre Darstellung ist in der Norm DIN EN ISO 1302 festgelegt. Man unterscheidet bei Rauheiten zwischen folgenden zwei Typen:

Ra = Mittenrauwert
Rz = Gemittelte Rautiefe

Der Mittenrauwert Ra wird als Mittelwert der Abweichungen entlang einer Mittellinie ermittelt.
Die gemittelte Rautiefe errechnet sich als Mittelwert aus den gemessenen Rautiefen. Ra und Rz werden in um angegeben.

Folgende Mittenrauwerte (Ra) sind für bestimmte Oberflächen typisch:

  • Hot- oder Coldbox-Sandgießen: 12,5 – 25 um
  • Kukillen-Strangguß: 3,0 – 12,5 um
  • Form-Druckguss: 0,8 – 6,3 um
  • Längsdrehen: 0,2 – 3,2 um
  • Plandrehen: 0,4 – 6,3 um
  • Fräsen: 0,6 – 3,2 um
  • Abschleifen/Polieren: 0,012 – 0,4 um
  • Läppen: 0,006 um

Alternativ zu den Ra/Rz Werten ist auch der „Rauheitsgrad“ üblich. Dieser wird mit dem Buchstaben N und den Zahlen 1-12 dargestellt. N1 hat einen Rauhigkeitswert von 0,25 um, N12 ist mit 50 um sehr grob.

Anwendungsfälle für definierte Oberflächengüte

Die erforderliche Oberflächengüte hängt immer vom jeweiligen Anwendungsfall ab. Polierte Oberflächen sind beispielsweise für das Verchromen von Stahlprodukten eine Voraussetzung. Angeraute Riffelbleche sind für Stahltreppen, Podeste und Tritte der Standard, da sie die beste Rutschfestigkeit gewährleisten. Läppen wird hingegen nur für das Erreichen engster Toleranzen benötigt.

Darstellung der Oberflächengüte

Die Güte der Oberfläche muss auf der Fachzeichnung eingetragen werden. Das Grundzeichen dazu ist ein spitzer Winkel mit unterschiedlich langen Schenkeln. Unbehandelte Oberflächen werden mit diesem Winkel und einem Kreis in der Winkelspitze dargestellt. Weitere Angaben sind in diesem Fall nicht erforderlich. Soll aber eine definierte Rauheit an der Oberfläche hergestellt werden, wird die Winkelspitze durch eine gerade Linie zum Dreieck geschlossen. Über dieses Dreieck kommen die Angaben zur Rauheit. Dazu stehen dem Fachzeichner drei Optionen offen:

  • Angabe der Rauheit mit Typ (z.B. Ra3,2)
  • Angabe einer von-bis Toleranz (dazu werden die Rauheiten übereinander notiert.)
  • Angabe des Rauheitsgrades N1-12
Mit diesen Angaben kann der Werker das Bauteil präzise fertigen.

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